DAS FREIBAD

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Am 2. Juli 2011 wurde der neue „Bürger- und Landschaftspark mit ökologisierter Badefläche“, so der Förderbegriff für das neue Arzberger Freibad, offiziell eingeweiht.

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Arzbergs Bürgermeister Stefan Göcking (Mitte) mit seine Ehrengästen bei der Einweihung des neuen Arzberger Freibads.

„Heute ist Arzberg die heimliche Hauptstadt des Landkreises, zumindest was die Bäder betrifft.“ So hat Arzbergs Bürgermeister Stefan Göcking wohlgelaunt zahlreiche Ehrengäste zur Einweihung des neuen Freibads begrüßt. Unter den Gästen waren: Regierungspräsident Wilhelm Wenning, Landrat Dr. Karl Döhler, die beiden Landtagsabgeordneten Martin Schöffel (CSU) und Dr. Christoph Rabenstein (SPD) und die beiden Oberbürgermeister Dr. Birgit Seelbinder aus Marktredwitz und Wolfgang Kreil aus Selb. Auch aus der Partnerstadt Horni Slavkov war eine Delegation mit Bürgermeisterin Jana Vildumetzová gekommen.

43 Jahre sei es her, dass der damalige Bürgermeister Ewald Drechsel das Freibad in Arzberg eingeweiht habe, begann Göcking. Manches habe sich nicht geändert. Er zitierte aus der Rede Drechsels, dass sich die Region als damaliges Grenzland sehr schwer getan habe und die Bevölkerung weniger verdiente als anderswo. „Das Arzberger Schwimmbad ist eine vorbildliche Tat für die benachteiligte Grenzlandbevölkerung hier an der tschechoslowakischen Grenze.“ Mit diesen Worten zitierte der Bürgermeister den Vizepräsidenten des bayerischen Schwimmverbands, Erich Jahn, der diesen Satz 1968 bei der Einweihung des Bads gesagt habe. Diese Aussage Jahns habe heute nur noch in Teilen Gültigkeit, meinte Göcking. Denn die Grenze sei weg, und ob die Bevölkerung nach wie vor benachteiligt sei, müsse jeder selbst beurteilen. „Aber die vorbildliche Tat, ein Schwimmbad zu bauen, ist geblieben“, betonte der Bürgermeister.

Bild: H2M Architekten + Stadtplaner GmbH

Das Freibad ist nach seiner Ansicht ein nicht wegzudenkender Bestandteil der Stadt. Es sei stadtbildprägend und ein Stück Lebensqualität und habe zudem eine „zusammenführende Rolle bezüglich unserer tschechischen Nachbarn“. Das Schwimmbad sei von überregionaler Bedeutung und eine wichtige Schul- , Freizeit- und Erholungseinrichtung. „Darüber hinaus werte ich das Schwimmbad in Arzberg als Symbol für das Wiedererstarken einer Stadt, die, bedingt durch den Strukturwandel, nicht mit anderen Gemeinden zu vergleichen ist“, sagte Göcking.

Die neuerliche Sanierung des Arzberger Bades bedeute ein Stück Lebensqualität für die Menschen in der Stadt und in der Umgebung. Das Projekt sei auch ein wertvoller Baustein für den aufkeimenden Tourismus in der Region. Bereits im Jahr 2006 wurde das Freibad als einer der zentralen Punkte der Stadtsanierung ausgewiesen. Der Bürgermeister bedankte sich bei allen, die dazu beigetragen haben, das Projekt zu stemmen. Den Regierungspräsidenten wolle man für dessen Unterstützung belohnen: mit einem kostenlosen Sitz auf Lebenszeit in einem Strandkorb des Arzberger Bades. Den Förderverein und die Wasserwacht lobte der Bürgermeister als wertvolle Partner bei Bau und Betrieb. „Gemeinsam haben wir Großes geleistet“, sagte Göcking.

(von links) Landtagsabgeordneter Christoph Rabenstein, Regierungspräsident Wilhelm Wenning, Bürgermeister Stefan Göcking und Landtagsabgeordneter Martin Schöffel
(von links) Landtagsabgeordneter Dr. Christoph Rabenstein, Regierungspräsident Wilhelm Wenning, Bürgermeister Stefan Göcking und Landtagsabgeordneter Martin Schöffel

Er bezeichnete die Umgestaltung des Bads in einen Bürgerpark als eine Investition in die Zukunft und für die Menschen der Region, aber nicht als ein Denkmal, das sich er als Bürgermeister und der Stadtrat setzten. Zwar sei die Sanierung des Bads keine Pflichtaufgabe für die Stadt, gerade angesichts mehrerer Damoklesschwerter in Form von Wirtschaftskrise, Haushaltskonsolidierung, Arbeitsplatzverlusten und demographischem Wandel. „Gleichwohl ist eine für unsere Region so wichtige Freizeiteinrichtung wie das Schwimmbad ein sogenannter weicher Standortfaktor, der großen Einfluss auf mögliche Betriebsansiedlungen und die Bevölkerungsentwicklung hat.“

Deshalb habe sich der Arzberger Stadtrat in „weiser Erkenntnis“ dazu entschlossen, der Sanierung des Bads den Vorzug gegenüber einer ansonsten unausweichlichen Schließung des Freibads zu geben. Der ehemals „weiße Fleck“ im Sanierungsgebiet, den dritter Bürgermeister Stefan Klaubert bei der Bürgerbeteiligung aufgedeckt habe, sei zu einem weiteren Kernpunkt des Stadtumbaus West geworden. „Mit großartiger Unterstützung der Regierung von Oberfranken war es möglich, dieses Projekt mit bestmöglicher Förderung anzugehen.“

Göcking dankte den Vertretern der Regierung, Regierungspräsident Wilhelm Wenning, dem Förderverein, den städtischen Mitarbeitern, den Architekten, den Städteplanern und allen beteiligten Firmen für alles, was sie geleistet haben und noch leisten werden. „Ich hoffe, dass das neue Arzberger Schwimmbad mit Landschaftspark allen Ansprüchen gerecht wird“, schloss Göcking.


Bilder vom „Spatenstich“ 2009